Goblet

Josef Hoffmann

1870 Pirnitz, Moravia 1870 - 1956 1956 Vienna

Goblet

Manufactured by Meyr´s Neffe Adolf for J. & L. Lobmeyr, commission Wiener Werkstätte (model number 456)

Colourless glass, stem and bottom with diamant cut

H 18.7 cm, D 9.5 cm (top)

Literatur:

cf. WW Archive, MAK Vienna, inventory number WI 1630-2
cf. Exhibition catalogue "Der Preis der Schönheit. 100 Jahre Wiener Werkstätte", ed. by Peter Noever, MAK, Vienna 2003/04, ill. p. 225
cf. Exhibition catalogue "Josef Hoffmann 1870-1956. Progress Through Beauty. The Guide to His Oeuvre.", ed. by Christoph Thun-Hohenstein, Matthias Boeckl, Rainald Franz and Christian Witt-Dörring, MAK, Vienna 2021/22, ill. p. 191, no. 17

Pokale von Josef Hoffmann, Entwurf 1910-1913: Eine Gruppe von Gläsern wurde vom Museum für angewandte Kunst (MAK) im Rahmen der Werkbundausstellung in Köln 1914 erworben. Dazu zählen vier Stengelgläser, als Pokale oder Weingläser bezeichnet, nach dem Entwurf Josef Hoffmanns, die in Kommission der Wiener Werkstätte entstanden. Hoffmann arbeitete seit 1910 mit der Firma Lobmeyr zusammen. Zeitgleich mit den schwarz-weißen Bronzitgläsern setzte er sich mit dem farblosen Kristallglas mit Schliff auseinander. Bei einer Gruppe von Stengelgläsern und Blumengefäßen kombinierte er unterschiedliche Cuppaformen mit runden oder quadratischen Bodenplatten und wandte mehrere Schliffarten an, vorallem den Prismenschliff in mehreren Größen. Dabei variierte die Gestaltung der Stengel ebenso wie die der Cuppa und Basis. Nicht alle seiner Entwürfe konnten in dieser Weise ausgeführt werden, wie auch durch den Kommentar "unausführbar" auf einer der Entwurfszeichnungen im Firmenarchiv dokumentiert ist. Der großformatige Diamantschliff entsprach jenem der Jardinièren, die Hoffmann zur gleichen Zeit entwarf. Neben den Stengelgläsern wurden auch zwei Blumengläser in Köln erworben.Bei einer anderen Blumenvase mit glockenförmigen Körper wurde am Sockel der Hohlkehlenschliff angewandt, eine weitere zu dieser Zeit sehr beliebte Schlifftechnik. Diese Gruppe wurde auch auf der Ausstellung in Stockholm 1916 gezeigt.