Sebastian Isepp

Nötsch im Gailtal 1884 - 1954 London

Sebastian Isepp wurde 1884 in Nötsch, Kärnten, geboren. Nach seinem Schulabschluss 1903 besuchte er bis 1907 die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er Egon Schiele und Oskar Kokoschka kennenlernte. Zunächst noch eher symbolistisch beeinflusst, wurde seine Malweise später zunehmend realistischer. Zwischen 1908 und 1919 nahm Isepp an bedeutenden Ausstellungen der Wiener Secession teil und wurde, gemeinsam mit Schiele und Kokoschka, Mitglied der "Neukunstgruppe". Darüber hinaus war er auf wichtigen internationalen Ausstellungen wie beispielsweise in Rom, Zürich oder Dresden vertreten. Isepps künstlerisches Interesse galt aber nicht ausschließlich der Malerei, sondern zeigte sich auch in bildhauerischen oder kunsthandwerklichen Arbeiten.
Die Zeit zwischen 1915 und 1918 verbrachte Sebastian Isepp an der italienischen Front und wurde im Kriegsdienst lebensgefährlich verletzt. Wegen seiner Verwundung stellte er bei Kriegsende, nach seiner Heimkehr nach Nötsch, sein künstlerisches Schaffen weitestgehend ein. In den 1920er-Jahren war Isepp als Restaurator tätig und leitete von 1925 bis 1936 die Restaurationswerkstatt des Kunsthistorischen Museums in Wien. Nach dem Anschluss Österreichs im Jahre 1938 musste die Familie wegen der jüdischen Herkunft von Isepps Frau nach London emigrieren. 1947 nahm Isepp die englische Staatsbürgerschaft an und arbeitete bis zu seinem Tod in London, wo er 1954 starb.