Dagobert Peche zugeschrieben

St. Michael im Lungau, Salzburg 1887 - 1923 Mödling bei Wien

Dagobert Peche wurde 1887 in St. Michael im Lungau geboren. Er begann sein Studium an der Technischen Hochschule in Wien, wechselte jedoch bald auf die Akademie der bildenden Künste in die Bauschule von Friedrich Ohmann, welche er bis 1911 besuchte. Josef Hoffmann holte ihn 1915 als Entwerfer in die Wiener Werkstätte, wo er noch im selben Jahr die Möglichkeit erhielt, die Modeausstellung im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie (heute MAK) zu gestalten. Dagobert Peche prägte mit seinen Ideen und deren Realisierungen die zweite Dekade der Wiener Werkstätte. In seinen künstlerischen Arbeiten voll Raffinement und Phantasie spielt das Ornament eine tragende Rolle. Peches extravagantes Design steht im Gegensatz zu der von Loos propagierten Zweckmäßigkeit. Seine Kunstobjekte können als bewußte Absage an den Purismus der frühen Jahre der Wiener Werkstätte verstanden werden. Dagobert Peche wurde 1917 die Leitung der neugegründeten Wiener Werkstätte-Filiale in Zürich übertragen, und es entstand von 1917 bis 1919 eine Vielzahl aufwendig gestalteter Schmuckstücke in kostbarsten Materialien und in dem mit Peche stets assoziierten filigranen, wildwüchsigen Stil. Bevor Dagobert Peche im April 1923 gerade 36jährig starb, erlebten der Künstler und die Wiener Werkstätte noch einmal einen glanzvollen Höhepunkt: die Eröffnung der Schauräume der "Wiener Werkstaette of America" auf der Fifth Avenue von Manhattan. Peches künstlerisches Werk war in dem dargebotenen Interieur besonders präsent: Tapeten, Stoffe, Lampen, Vasen, Schalen und Ziergegenstände waren eindrucksvoll inszeniert und verfehlten nicht ihre Wirkung.