Gustave Serrurier-Bovy, Umkreis

Liège, Belgien 1858 - 1910 Anvers, Belgien

Gustave Serrurier-Bovy wurde 1858 in Liège (Lüttich), Belgien, geboren. Dort begann er im Jahre 1874 ein Architekturstudium an der Académie des Beaux-Arts, das sein Interesse an den Theorien von John Ruskin, William Morris und Eugène-Emmanuel Viollet-le-Duc weckte. Ab 1882 arbeitete Gustave als Architekt bei seinem Vater, Louis Serrurier, einem Bauunternehmer, und baute die neogotische Kirche im Château de Chaityfontaine, Lüttich. Nach der Fertigstellung des Baus beschloss der Künstler, sich hauptsächlich dem Möbeldesign zu widmen, woraufhin er im Jahre 1884 die Kunstgewerbeschule in London besuchte und dort in einen ersten Kontakt mit der Arts and Crafts-Bewegung trat. Im selben Jahr heiratete er Maria Bovy, seine Assistentin. Beeindruckt von den neuen Ideen und Konzepten in London kehrte Serrurier-Bovy zurück nach Belgien, wo er begann, verschiedene Ansätze der neuen Bewegung in seinen Werken umzusetzen. Kurze Zeit später eröffnete er sein eigenes Atelier in Lüttich, in dem er einzigartige Möbelstücke schuf. 1910 starb Gustave Serrurier-Bovy in Antwerpen.
Gustave Serrurier-Bovy ist neben Paul Hankar, Victor Horta und Henry van de Velde eine der bedeutendsten Persönlichkeiten, die zur Erneuerung der Innenarchitektur in Belgien beitrugen und die europäische Jugendstilbewegung prägend vorantrieben. Seine Werke sind in international bedeutenden Museen wie dem Pariser Musée d’Orsay und dem Metropolitan Museum of Art in New York vertreten.