Landschaft

Karl Mediz

Wien 1868 - 1945 Dresden

Landschaft

Öl auf Leinwand

50 x 60 cm

Rückseitig bezeichnet: Mediz 1900 - 1908 ?

Literatur:

vgl. Ausstellungskatalog "Karl Mediz 1868-1945 Emilie Mediz-Pelikan 1861-1908. Lyrische Landschaften der Jahrhundertwende", Galerie Salis, Salzburg 1984, Abb. 1 und Abb. 4

Als Sohn einer Kaufmannsfamilie 1868 in Wien geboren, wuchs Karl Mediz bei seiner Tante
in Retz auf, wo er Lehrling in der Gemischtwarenhandlung seines Onkels war. Nachdem
Friedrich von Amerling auf sein künstlerisches Talent aufmerksam geworden war, studierte
Mediz an der Akademie der Bildenden Künste bei Sigmund L‘Allemand und Christian Griepenkerl in Wien und bei Wagner und Goltz in München sowie ein Jahr an der Privatakademie
Julian in Paris. Zu Beginn kam seine Karriere als Künstler nur zögerlich in Gang. Erste Erfolge
setzten erst 1894 und zunächst mit Portraitarbeiten ein, als er mit seiner Frau Emilie, die
er 1888 bei Besuchen der Künstlerkolonie Dachau kennen gelernt hatte, gemeinsam nach
Dresden zog. Um 1900 gelang dem Ehepaar dann der Durchbruch: Zusammen entwickelten
sie ihren eigenen Stil, den man zwischen Impressionismus, Symbolismus und Formkunst
ansiedeln kann. Ihr dekorativer Landschaftsstil fand in Dresden endlich die Anerkennung, die
ihnen zuvor in Wien verwehrt geblieben war. Im Jahr 1903 fand eine große Mediz-PelikanAusstellung des Wiener Hagenbundes statt, dessen Mitglied Mediz bis 1912 war. Im Rahmen
der Ausstellung erfolgten Ankäufe der Hauptwerke „Die Eismänner“ (Inventarnummer 440)
und „Die Einsamkeit“ (Inventarnummer 542) für die Moderne Galerie.
Das vorliegende Werk „Landschaft“ entstand um 1905, zur Hochblüte des Erfolgs von Karl
Mediz. Von leuchtenden Blumen gesäumt, schlängelt sich der Bach durch die prächtige
Landschaft und leitet so den Blick kontinuierlich von der blühenden Almwiese im Vordergrund zu den schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Mit dem unerwarteten Tod seiner Frau Emilie endete die künstlerische Tätigkeit Karl Mediz‘
nahezu vollständig. Der Künstler wandte sich von nun an fast ausschließlich der Grafik zu,
eine letzte Ausstellung fand 1911 in Rom statt. Mediz blieb bis zu seinem Tod 1945, kurz vor
dem großen Bombenangriff auf Dresden, alleinstehend.
(Alice Penz)