Bisenz 1867 - 1916 Wien
An der Küste von Concarneau
Öl auf Leinwand
100 x 100 cm
Rechts unten signiert: KURZWEIL
Rückseitig zwei alte Ausstellungsetiketten: 957, 95
Provenienz:
Privatsammlung, Wien
Ausstellungen:
Wien, Secession, "Wien um 1900", 1964
Wien, 58. Wechselausstellung der Österreichsichen Galerie, "Max Kurzweil 1867-1916", 1965/66
Literatur:
Ausstellungskatalog "Wien um 1900", Secession, Wien 1964, S. 15, Kat. Nr. 76
Fritz Novotny und Hubert Adolph, Max Kurzweil. Ein Maler der Wiener Sezession, Wien/München 1969, Abb. Tafel 22, Kat. Nr. 50
Maximilian Kurzweil verbrachte die Sommermonate ab 1893 regelmäßig in der malerischen bretonischen Hafenstadt Concarneau, wo er 1895 Marthe Guyot, die Tochter des Vizebürgermeisters, heiratet. Unter dem Einfluss des französischen Impressionismus und Pointillismus entstehen Bilder von lichtdurchfluteten Landschaften mit flimmernden Wasseroberflächen, die Licht und Farbe als essenzielle künstlerische Parameter feiern. Unser bereits 1964 in der Ausstellung „Wien um 1900“ in der Wiener Secession prominent vertretenes, großformatiges Ölgemälde reiht sich nahtlos in diese Genealogie ein. Als Gründungsmitglieder der Wiener Secession waren Kurzweil und Klimt maßgeblich daran beteiligt, Werke französischer Künstler in Wien auszustellen, und – eine klare Präferenz für das quadratische Bildformat wird sowohl in Kurzweils bildlicher Darstellung der Küste von Concarneau als auch in Klimts zeitlich etwas früher entstandenem Gemälde vom Attersee im Wiener Leopold Museum deutlich.
Kurzweil und Klimt gestalteten atmosphärisch dichte, stimmungsvolle, poetische Landschaftsidyllen mit spiegelnden Wasseroberflächen, die sich auf die landschaftliche Schönheit fokussieren und jegliche menschliche Präsenz negieren. Bei Kurzweil lässt der Himmel über der Küste (noch) bizarre Wolkenformationen erkennen, Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken und überziehen das Wasser mit einem warmen Glanz. Aus kurzen, energischen Pinselstrichen in leuchtenden Farben fein modulierte Farbteppiche lässt im Werk den Blick über die unendliche Weite des Wassers schweifen und suggeriert majestätische Erhabenheit und kontemplative Ruhe.