Liebesreigen

Alfons Walde

Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel

Liebesreigen

Mischtechnik auf Papier auf Leinwand

35 x 42 cm

Rückseitig gestempelt und signiert von der Tochter des Künstlers: AUS DEM NACHLASS VON / PROF. A. WALDE, KITZBÜHEL / Guta E. Berger / geb. Walde

Neben den Darstellungen von Landschaften und dem bäuerlichenLeben hegte Alfons Walde, Freidenker und Bewunderer Egon Schieles,
auch zeitlebens Interesse an der Aktmalerei. Er schuf ein reiches erotisches Werk mit zahlreichen Aktbildern, die Unmittelbarkeit transportieren und teils wie flüchtige Momentaufnahmen wirken. Walde spielt mit Accessoires wie Stiefeln oder Stöckelschuhen und gibt dadurch einen fantasievollen Blick auf den nackten weiblichen Körper frei.
Das Gemälde Liebesreigen zeigt vier Frauen und einen Mann, die sich zum Tanz der Verliebten zusammengefunden haben. Dargestellt ist ein hoch erotischer Moment, wobei das Augenmerk auf der Bewegung und dem Spannungsverhältnis zwischen Mann und Frau liegt. Das erotische Werk des Künstlers stellt häufig eine Reminiszenz an die Natur dar, so auch in dieser Arbeit. Hervorzuheben ist das Spiel mit Accessoires, die farbliche Akzente setzen – auch Schiele setzte in seinen Akten zahlreich Accessoires ein. In Waldes Liebesreigen sind es blaue Strumpfbänder, eine blaue Jacke oder rote Sandalen. Die Akte des Künstlers zeichnen sich durch das Wecken von männlichen Wunschvorstellungen aus, wie es auch der Liebesreigen zu tun vermag.