Stilleben mit Lackkästen

Max Peiffer Watenphul

1896 Weferlingen - 1976 Rom

Stilleben mit Lackkästen

Öl auf Leinwand

61 x 76,2 cm

Links unten monogrammiert: MPW
Rückseitig Stempel: SAMMLUNG / DR. KURT HERBERTS & CO / WUPPERTAL sowie bezeichnet Stilleben Peifer (sic!) Watenphul

WV Watenphul Pasqualucci/Pasqualucci G 155

Provenienz:

Privatsammlung Dr. Kurt Herberts & Co., Wuppertal
Christie's London, 24 Juni 1997, Impressionist and Modern Paintings, Watercolours, and Sculptures, Part II, Lot 252
Privatsammlung, Deutschland

Literatur:

Grace Watenphul Pasqualucci und Alessandra Pasqualucci, Max Peiffer Watenphul Werkverzeichnis, Bd. I, Rom 1993, G 155

Paul Klee nannte Max Peiffer Watenphul „einen feinen Künstler“ – und das war er tatsächlich sein Leben lang. Peiffer Watenphul besuchte das Bauhaus, wo seine Freundschaft mit Paul Klee ihren Anfang nahm. Auch Wassily Kandisky und Lyonel Feininger war er sehr verbunden. Das Bauhaus schien ihm künstlerisch jedoch nicht das zu vermitteln, was seinen Vorstellungen entsprach, sodass er es bald wieder verließ. Peiffer Watenphul reiste nach Mexiko, Tunis und Nordafrika, seine Inspiration bezog er jedoch ausschließlich aus seinen Aufenthalten in Salzburg, wohin er immer wieder zurückkehrte, sowie aus dem geheimnisvollen Licht und der Schönheit der Landschaft Italiens und, später, Griechenlands. Seine auf diesen Reisen gewonnenen Eindrücke von Licht und Farbe übertrug Peiffer Watenphul meisterhaft in seine Gemälde. Neben den Landschaften sind auch die farbenprächtigen und farbstarken Blumenstillleben des Künstlers bekannt geworden. Diesen bereits ab Mitte der 1930er Jahre entstandenen Arbeiten wohnt ein betont poetischer Zauber inne.
Unser Gemälde ist ein wunderschönes Beispiel dafür. Die einzelnen Objekte sind in gekonnter Harmonie und beziehungsreicher Spannung arrangiert: Gegenstände aus seinem Künstleralltag wie Malerpinsel, Tiegel, Flaschen mit bunten Flüssigkeiten, aber auch ein hübsch dekoriertes japanisches Lackkästchen und ein wunderschöner, strahlender Blumenstrauß in einer Vase. Die Tischfläche und der Bildhintergrund sind durch die Pinselführung und subtile Farbnuancen ausnehmend lebendig gestaltet und hauptsächlich durch eine feine horizontale Linie zu unterscheiden, die dem Arrangement Räumlichkeit verleiht. Strömungen und Stilrichtungen waren für Peiffer Watenphul nicht bestimmend.
Er arbeitete frei, ursprünglich und weitgehend unbeeinflusst, was seine Werke zeitlos schön und gegenwärtig macht.