Wien 1868 - 1918 Wien
Luster
Ausführung für E. Bakalowits & Söhne, Wien
Messing, versilbert, Hammerschlagdekor, opalweißes Glas mit
eingeschmolzenen roten Flecken, 4-flammig, Fixierschrauben und
Porzellanfassungen original, Holzmontierung ergänzt, neu elektrifiziert
H ca. 85 cm (verstellbar), D 34 cm
Literatur:
vgl. Deutsche Kunst und Dekoration 19, 1906/07, Abb. S. 55–57
(Flur, Speise- und Wohnzimmer, Haus Ditha und Kolo Moser)
Hans Ankwicz-Kleehoven kuratierte 1927 im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie erstmals eine Ausstellung, in der die Vielfalt von Kolo Mosers Schaffen gezeigt wurde. Hier wurde in Erinnerung gerufen, dass die unbändige Schaffenskraft, die Moser als Mitbegründer der Wiener Secession und der Wiener Werkstätte sowie als Professor an der Kunstgewerbeschule in die Kunstszene um1900 eingebracht hatte, über Wien hinaus in die Länder der Donaumonarchie ebenso wie in die Metropolen Europas wirkte. Moser war ein kompromissloser Ästhet, der sich nur so lange mit einer künstlerischen Materie auseinandersetzte, als er eine Herausforderung darin sah und persönlich durch die künstlerische Tätigkeit wachsen und Befriedigung darin finden konnte. […] Berta Zuckerkandl, die sich 1927 in einem Essay im Neuen Wiener Journal an Kolo Moser erinnerte, beschloss ihren Artikel mit folgenden Sätzen, die wunderbar illustrieren, was Moser für seine Zeitgenossen bedeutet hatte: „In den Herbsttagen, da Österreich verwehte, ist Kolo Moser gestorben. Einer jener ganz selten großen Künstler, von denen es heißen wird, das er Europa veredelte. Er war ein Österreicher im schönsten Sinne dieses Wortes.“1
(Zitat Gerd Pichler, entnommen aus dem Ausstellungskatalog Klimt, Schiele Moser,
Galerie bei der Albertina- Zetter GmbH (Hg.), 2018, S. 54ff. )
1 Berta Zuckerkandl-Szeps, Erinnerung an Kolo Moser, in: Neues Wiener Journal vom
23. Janner 1927, Nr. 11914, S. 10