St. Urban, Kärnten 1923 - 2021 Wien
„Durchblick“
Öl auf Leinwand
100 x 70 cm
Signiert unten mittig: H. Staudacher
Rückseitig signiert und datiert: H. Staudacher / 1989
Provenienz:
Privatbesitz, Wien
Inspiriert durch zahlreiche Aufenthalte zwischen 1954 und 1962 in Paris, dem Zentrum der gestischen, abstrakten Malweise, arbeitete Staudacher seit Mitte der 1950er Jahre konsequent gegenstandsfrei und propagierte eine offene, prozessuale Bildform, die jedoch keineswegs willkürlich ist, sondern vielmehr stringent und wohlüberlegt. Neben der malerischen Dimension, die sich ab den 1960er Jahren in einem durch zarte Farbsetzungen von Braun, Blau, Rot oder Ocker erweiterten Farbspektrum artikulierte, ist das skripturale Element ein essenzieller Bestandteil von Staudachers bildnerischen Gefügen. Aus dieser bewegten, linearen Kalligrafie lassen sich zumeist Buchstaben, manchmal Worte generieren, sowie expressive, geschwungene Linien, die den interpretatorischen Freiraum des Betrachters beanspruchen. Staudacher fokussierte eine explosive Konzentration von horizontalen
und vertikalen Elementen, die den gesamten Bildraum rhythmisch bewegt. Pastose Pinselstriche stehen neben kalligrafisch konnotierten Kürzeln, kraftvolle, gestische Farbmomente neben poetisch verhaltenen, linearen Abbreviaturen.