Ohne Titel

Wolfgang Hollegha

* 1929 in Klagenfurt

Ohne Titel

Öl auf Leinwand

160,5 x 165,5 cm

Links unten signiert: Hollegha

Provenienz:

Privatsammlung Graz, direkt vom Künstler erworben

Wolfgang Hollegha zählt zu jenen Künstlern der Nachkriegsgeneration, die die Kunst nach 1945 in Österreich entscheidend mitgeprägt haben. Anfang der 1960er Jahre wagt er, auf Einladung des renommierten amerikanischen Kunstkritikers Clement Greenberg, den Sprung über den großen Teich. Nach erfolgreichen Ausstellungsbeteiligungen und einer Einzelausstellung im Frühjahr 1960 bekommt er das Angebot nach Amerika zu ziehen. Bewusst entschließt er sich aber, in seiner Heimat Österreich zu bleiben. Im Zentrum der Malerei Wolfgang Holleghas steht von Anbeginn an die
Farbe. Etwa zeitgleich mit dem amerikanischen „Colorfield Painting“ eines Sam Francis oder Morris Louis, entwickelt er eine Malweise, die neu ist in der internationalen abstrakten Malerei. Abstrakt ist dabei nicht der Ausgangspunkt – es sind stets Gegenstände, aus seiner unmittelbaren Umgebung oder Details der ihn umgebenden Natur, die ihn inspirieren – sondern die malerische Umsetzung desselben. Konzentriert lässt er die Formen auf sich wirken, erforscht innere Strukturen und Zusammenhänge, die er dann auf die Leinwand überträgt. Typisch für seine Malweise sind fließende Übergänge, einander überlagernde und bedingende Formen in leuchtendem, manchmal fast durchscheinendem Farbauftrag. Das Erdhafte, Naturnahe kennzeichnet die großen Formate der späteren Jahre. „Aus Andeutungen erwächst eine ganze Welt [...] alles ist Natur, alles ist Geist, alles Gegenstand, alles Idee [...]. Das Blühende seiner Farben hat jenen paradiesischen Charakter der Leichtigkeit, Helligkeit und Heiterkeit, der den ungezwungenen Schöpfungen der menschlichen Seele eigen ist“,1 schreibt Otto Mauer über Wolfgang Hollegha. Er hat dabei den Kern seiner Malerei erfasst. Wolfgang Holleghas Bilder – verdichtete Eindrücke – bestehend bloß aus Licht und Farbe, sind selbst Natur, sie sind Produkte eines einfühlsamen Künstlers, dem es gelingt, immer wieder neue, faszinierende Bildschöpfungen zu finden. Vom 10. Juni bis 3. September 2023 zeigte das Danubiana Meulensteen Art Museum in Bratislava eine große Soloschau des Künstlers.