Kirchstiege

Alfons Walde

Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel

Kirchstiege

Öl auf Karton

46,2 x 52,8 cm

Rechts unten signiert: A. Walde

Das Gemälde ist im Alfons Walde-Werksarchiv unter der Nummer D-FI-296 verzeichnet.

Der 1891 in Oberndorf geborene Künstler entwickelte Mitte der 1920er Jahre die, für ihn typische, Malweise und Thematik – auf die Neigung zur expressionistischen Aussage der frühen 1920er Jahre folgte die Verwirklichung seines eigenen Bildkonzepts in tektonisch gebauten Landschaften – in Milieuschilderungen, Aktmodellierungen, Blumenstillleben, sowie Schnee- und Wintersportmotiven.
Das im Jahre 1923 entstandene Werk "Kirchstiege" ist ein eindrucksvolles Beispiel für solch eine Darstellung, bei der sich Walde für das bäuerliche Milieu, eingebettet in eine Winterlandschaft, entschied. Gezeigt wird eine alltägliche Szene am Lande, in der fünf in Tracht gekleidete Personen über eine verschneite Kirchenstiege spazieren. Die Dargestellten weisen keine individuellen Züge auf, ihre Gesichter sind grob skizziert wiedergegeben, wodurch ihnen eine gewisse Anonymität verliehen wird – ein fröhliches Gemüt ist anhand des breiten Lächelns der drei im Vordergrund Dargestellten zu erahnen. Das Bild wirkt wie eine Momentaufnahme, ein Augenblick, den der Künstler einfing, ohne dabei eine bestimmte Person kenntlich zu machen. Bei der Farbkomposition beschränkt sich Walde hier auf Naturfarben, welche sich durch das Zusammenspiel des Hell-Dunkel-Kontrastes gegenseitig hervorheben und unterstützen.
Waldes Bauernsujets – zusammen mit den Winterlandschaften – zählen zu den begehrtesten Motiven unter KunstsammlerInnen.