Ferdinand Andri

Waidhofen/ Ybbs 1871 - 1956 Wien

Ferdinand Andri wurde 1871 in Waidhofen an der Ybbs als Sohn eines Vergolders geboren. Nach einer zweijährigen Lehre bei einem Holzschnitzer und Altarbauer in der Nähe von Linz studierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste unter Julius Victor Berger, Eduard von Lichtenfels und August Eisenmenger. Ein Wechsel an die Karlsruher Kunstschule mag auf die doch recht konservative Ausbildung in Wien zurückzuführen sein. Studienreisen führten den jungen Künstler nach Italien, Frankreich, England und Nordamerika. Zwischen 1899 und 1909 war er Mitglied der Wiener Secession und von 1905 bis 1906 Präsident der Vereinigung. In diese Zeit fällt auch seine Mitarbeit an der Zeitschrift „Ver Sacrum“. Die Weltausstellung 1904 in St. Louis, Missouri, machte Andri einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Er schmückte den österreichischen Pavillon mit einem 240 m² großen Wandfresko. Die Zeit des Ersten Weltkrieges verbrachte der Künstler als Kriegsmaler und Offizier. Nach Kriegsende 1918 übersiedelte er nach St. Pölten. 1945 wurden bei einem Bombenangriff Atelier und Wohnung des Künstlers zerstört, große Teile seines Oeuvres wurden vernichtet. 1950 übergab der Künstler alle noch in seinem Besitz befindlichen Werke der Stadt St. Pölten, diese sind heute in ihrer Gesamtheit im Stadtmuseum zu sehen. 1956 starb Ferdinand Andri in Wien.
Werke des Künstlers befinden sich außer im genannten St. Pöltner Museum im Lentos Kunstmuseum Linz und in mehreren Wiener Museen, u. a. im Belvedere, im Leopold Museum, in der Albertina, im MAK, im Wien Museum und im Heeresgeschichtlichen Museum. Darüber hinaus verfügen auch das Museum Niederösterreich sowie die Berliner Nationalgalerie über Werke des Künstlers.