Julie Wolfthorn

Thorn 1864 - 1944 Theresienstadt

Julie Wolfthorn wurde am 8. Jänner 1864 als Julie Wolff in Thorn (heute Toruń, Polen) geboren. Im Alter von sechs Jahren wurde Wolfthorn zur Vollwaise und wuchs bei ihrer Großmutter auf. 1883 übersiedelte die Familie nach Berlin. Wolfthorns künstlerische Laufbahn begann um 1890 in der Zeichen- und Malschule für Damen von Curt Hermann. Nach einem Aufenthalt in Paris an der Académie Colarossi bei Gustave Courtois kehrte sie wieder nach Berlin zurück. Ab 1890 lieferte Julie Wolfthorn regelmäßig Illustrationen und Titelbilder für die Zeitschrift „Jugend“. 1898 war sie Gründungsmitglied der Berliner Secession und Mitglied des „Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin“. Um sich als Künstlerin mehr Gehör zu verschaffen, gründete sie 1906 gemeinsam mit Käthe Kollwitz die Ausstellungsgemeinschaft „Verbindung Bildender Künstlerinnen“. Sie stellte in der Berliner Secession aus und war 1931 an der Großen Berliner Kunstausstellung beteiligt. Das Aufkommen des Faschismus bedeutete für Wolfthorn das Ende ihrer öffentlichen künstlerischen Tätigkeit. 1942 wurde Julie Wolfthorn ins Lager Theresienstadt deportiert, wo sie am 29. Dezember 1944 verstarb.