Sarajewo 1903 - 1988 Wien
Amsterdam
Öl auf Karton
50 x 65,6 cm
Links oben signiert und datiert: Hans Fronius 1972
Originalrahmen
Literatur:
vgl. Hans-Andreas Fronius, Hans Fronius 1903-1988. Ölbilder – Graphik, Wien 2008, Abb. S. 90, Nr. 1 (Lithografie)
Der Antrieb für Fronius‘ künstlerisches Schaffen lag in seinem Bestreben, sich der Vergänglichkeit entgegenzusetzen, indem er Leben und Gelebtes meisterhaft in sein bildnerisches Werk integrierte. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine direkte, bewusste, manchmal aber auch unbewusste Verbindung zu seinem realen Leben aus – seien es Erinnerungen an sein Elternhaus und Familienmitglieder oder an Landschaften und Städte, die ihn auf seinen Reisen besonders
beeindruckt hatten. In unserem Hafenbild „Amsterdam“ von 1972 findet man die charakteristischen Elemente von Fronius‘ Malerei, einen expressiven, breiten Duktus und einen pastosen Pinselstrich. Die teils schemenhaft dargestellten Motive verbinden sich zu einer stimmungsvollen, dynamischen Einheit. Im Vordergrund reihen sich Fische liegend aneinander, im Hintergrund spiegeln sich die bunten Hafenhäuser im Wasser. Im Jahr darauf entstand auch eine Lithografie mit demselben Motiv. Hans Fronius fand mit seinen expressiven Ölgemälden nationale und internationale Anerkennung und wurde schließlich seinem eigenen Anspruch, etwas von Dauer zu schaffen, mehr als gerecht: „Der eigentliche Antrieb für mein Schaffen ist wohl der, mich gegen den Andrang der Vergänglichkeit zu wehren, etwas, das Bestand haben soll, entgegenzusetzen, etwas vom Leben im Werk festzuhalten“ (Hans Fronius, Bilderbuch eines Lebens, herausgegeben von Kurt Kahl, Wien, München und Zürich 1978).