Weikersdorf 1904 - 1993 Paris
Die Rose und der Wald
Öl auf Leinwand
105,5 x 98 cm
Rechts unten signiert: Greta Freist
Provenienz:
Privatsammlung, Österreich
Ausstellungen:
Wien, Niederösterreichisches Landesmuseum, "Greta Freist", 1991
Literatur:
Ausstellungskatalog "Greta Freist", Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien 1991, Abb. o. S. und Abb. Werkübersicht o.S.
Greta Freist, die Pariserin aus Österreich, war eine charismatische Künstlerpersönlichkeit. Ihr malerisches Oeuvre ist durch eine ausgesprochene Sensibilität gegenüber einzelnen künstlerischen Strömungen charakterisiert. 1970 bilanzierte sie gleichsam als Seismografn ihrer Zeit: „Wenn ich alle meine Perioden überblicke,
fnde ich in jeder die gleichen Elemente variiert; durch alle geht ein Band, welches ich immer wieder fnde. Daher glaube ich, daß [sic!] ich immer ich selbst war und mehr kann man als Künstler schließlich nicht sein.“1
Greta Freist überwand die Grenze zwischen Figuration und Abstraktion ebenso mit spielerischer Leichtigkeit wie die Barriere zwischen Realität und Fantasie. Ihr magisch gefärbter Realismus bis Mitte der 1930er-Jahre wurde von surrealistischen Arbeiten und Bildern, die einen „Réalisme romantique“ propagierten, abgelöst. 1949 entstanden die ersten abstrakten Bleistiftzeichnungen auf Papier. Der Einzug der Farbe in die weiteren Arbeiten der 1950erJahre bewirkte eine Formenreduktion: Das Rechteck wurde zum Grundmotiv für die Serie der „Mauerbilder“ („Mur“-Bilder). Mit gespachtelter Farbe, der geometrischen Form streng untergeordnet, wurde aus rechteckigen Flächen eine bunte Mauer geschichtet.
Gegen Ende der 1950er-Jahre löste sich dieses signifkante Farbformschema zunehmend auf und wurde von einer lockeren Farbsetzung überlagert. Auf die Werkphase der „geometrischen Abstraktion“ folgte jene der „lyrischen Abstraktion“. Eine Farbpalette von beispielloser Vielfalt und Subtilität kam zum Einsatz.
1 Ausstellungskatalog „Greta Freist“, Niederösterreichisches Landesmuseum, Wien 1991, [o.S.]