"Venusberg Tannhäuser"

Leo Putz

Meran 1869 - 1940 Meran

"Venusberg Tannhäuser"

Öl auf Leinwand

71 x 77 cm

Rechts unten signiert und datiert: Leo Putz 1918
Rückseitig Etikett: Venusberg Tannhäuser 1918 Leo Putz

Putz WV Nr. 1113
Fachgerecht restauriert (kleines Loch und einige kleine Retuschen)

Literatur:

vgl. Helmut Putz, Leo Putz 1869-1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden, Bd. II, Wolnzach 1994, Abb. S. 741, WV Nr. 1113

„Tannhäuser“ ist eine romantische Oper von Richard Wagner, die auf der mittelalterlichen Sage des Venusberges basiert und 1845 in Dresden uraufgeführt wurde. Thematisiert werden der Zwiespalt zwischen heiliger und profaner Liebe und die schlussendliche Erlösung durch die wahre Liebe – ein bevorzugtes Leitthema Wagners. Das Gemälde von Leo Putz ist vermutlich eine Anlehnung an die zweite Szene des ersten Aufzugs. Tannhäuser befndet sich im Inneren des Venusberges, des Reiches der Göttin der Liebe, das der Lust und der Sinnlichkeit geweiht ist. Der sterbliche Minnesänger fndet zwar seinen Weg dorthin, wird allerdings der Reizüberflutung bald überdrüssig und möchte den heidnischen Ort wieder verlassen, sehr zum Unmut der Göttin.
Farbige Lampions erhellen das Innere der Grotte und schaffen eine karnevalsartige Atmosphäre. Bacchantinnen ziehen durch die Reihen der liebenden und trunkenen Paare und reißen sie zu wachsender Ausgelassenheit hin, während die drei Grazien versuchen, die liebestollen Scharen in Schach zu halten. Alle Figuren scheinen in bläuliches Mondlicht getaucht zu sein. In hartem Kontrast zu dieser ausgelassenen Szene steht nur der sterbliche Minnesänger links vorne, der sich in dunklen, melancholischen Erdtönen abhebt. Leo Putz behandelte hier ein für sich ungewöhnliches Sujet, das er jedoch durch seine Erfahrung mit dem Malen von Akten und mit dem Licht der Pleinairmalerei meisterhaft und temperamentvoll umsetzte.