"Wie eine Landschaft"

Max Weiler

Absam 1910 - 2001 Wien

"Wie eine Landschaft"

Rötliches Gewölk über grünem Felsberg

Eitempera auf Leinwand

96,5 x 196,5 cm

Rechts unten signiert und datiert: MWeiler 64
Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Weiler 1964 / "WIE EINE LANDSCHAFT" / "RÖTLICHES GEWÖLK ÜBER / GRÜNEM FELSBERG"

Krapf WV Nr. 562

Provenienz:

Privatbesitz

Ausstellungen:

Innsbruck, Landesmuseum Ferdinandeum, „Wie eine Landschaft“, Kat. Nr. 35, 1964
Wien, Österreichische Galerie Belvedere „Max Weiler. ‚Wie eine Landschaft‘. Bilder von 1961–1967“, 1995

Literatur:

Wilfried Skreiner und Almut Krapf, Max Weiler, Salzburg 1975, Abb. S. 291, WV Nr. 562
Ausstellungskatalog "Max Weiler "Wie eine Landschaft" Bilder von 1961-1967" hrsg. von Otto Breicha, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 1995, Titelseite und Abb. S. 86

Aus der Erinnerung, subjektiv und emotional, brachte Max Weiler seine landschaftlichen Empfindungen auf die Leinwand. Er nahm die Natur in sich auf, verinnerlichte sie, fühlte sie, destillierte ihre Essenz und gab sie dann in seinen eigenen Formen wieder. Das vorliegende Gemälde ist Teil einer Werkserie, für die später der Überbegriff
„Wie eine Landschaft“ gewählt wurde. Jedes der Gemälde trägt diesen Titel mit einem zusätzlichen erläuternden Untertitel, der es dem Betrachter ermöglicht bzw. einfacher macht, in die Gefühlswelt und Denkweise des Künstlers einzutauchen. „Rötliches Gewölk über grünem Felsberg“ zeigt eine dichte Landschaft in unterschiedlichsten Grüntönen, hier und da mit hellblauen und rostroten Kontrasten, erdig und satt, wie eine Landschaft im Zwielicht der letzten Sonnenstrahlen. Die deckende weiße Grundierung verstärkt diesen Eindruck. Die am unteren rechten Rand hervorblitzende ungrundierte grobe Leinwand dagegen erdet den Betrachter, gibt ihm einen Ankerpunkt, von dem aus das großformatige Gemälde entdeckt werden kann. Ein Ausschnitt des Gemäldes ziert den Umschlag des Kataloges „Max Weiler. ‚Wie eine Landschaft‘. Bilder von
1961–1967“, der von Otto Breicha zur gleichnamigen Ausstellung in der Österreichischen Galerie Belvedere 1995 herausgegeben wurde.
Wie der Künstler selbst darin seine Herangehensweise beschreibt, gibt einen besonderen Einblick in sein Schaffen. In seiner Malerei geht es um die „[…] Neuschöpfung der Natur ohne jede Naturähnlichkeit, ein neues Hervorbringen von Bergartigem, Grasartigem, Wolkenartigem, Erdartigem […]. Am ehesten hat es Gemeinsames mit
den Chinesen, die auch, nachdem sie das Naturerlebnis hatten, die Formen selbst machten […]. Ich mag die Chinesen des 12. Jahrhunderts lieber als Caspar David Friedrich […].“1

1 Ausstellungskatalog „Max Weiler. ‚Wie eine Landschaft‘. Bilder von 1961–1967“, hrsg. von Otto Breicha, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 1995, Vorwort des Künstlers