1884 Linz - 1972 Linz
Die Kirche von Schenna in Südtirol
Öl auf Leinwand
60 x 70,5 cm
Links unten signiert und datiert: Egon Hofmann-Linz 12
Rückseitig signiert, bezeichnet mit der Adressangabe des Künstlers und betitelt: Egon Hofmann-Linz / Dresden, Cirkusstr. 45 III / Die Kirche von Schenna.
Etikett der Galerie Pietro del Vecchio, Leipzig / No 5357 sowie Etikett W.K.V. 218
Das künstlerische Schaffen Egon Hofmanns ist von einer Zeit der politischen Umbrüche geprägt. Dennoch zeigen seine Bilder eine stilistische Kontinuität, die ihren Platz in der beginnenden modernen Malerei Oberösterreichs findet. Nach seinem Studium bei Max Pechstein, Mitgründer der Malergruppe „Die Brücke“, kehrte Hofmann wieder an seinen Heimatort Linz zurück. Selten wird man ein Werk des Künstlers finden, das er nicht mit „Egon Hofmann-Linz“ signierte. In dieser Arbeit ist Hofmanns Bildsprache sehr formal, ein konzentrierter Bildaufbau beherrscht die Komposition. Wir sehen – flächig gemalt – eine satte Blumenwiese vor einer ruhigen Dorfkirche, umgeben von Bergen. Von links nach rechts zieht sich eine aufsteigende Diagonale, die ihren Höhepunkt im Kirchturm findet: Dieser überragt die Silhouette der sich im Hintergrund befindlichen Alpengipfel und fügtsich geschickt in die Gruppe der Bergspitzen ein. Der Verzicht auf jegliche Figurendarstellung gibt dem Bild eine ruhige und idyllische Atmosphäre. Obwohl Egon Hofmann Wert auf eine formale Sprache legte, sind seine Naturlandschaften flüchtige Impressionen, die mit ihrer natürlichen Farbgebung eine gewisse Zwanglosigkeit zum
Ausdruck bringen. Nicht umsonst gab man dem Künstler den Titel „Meister der Firne“. Seine Werke thematisieren oft die alpine Landschaft. Als Sohn einer wohlhabenden Industriellenfamilie reiste er viel, konnte in ganz Europa seiner Leidenschaft für das Bergsteigen nachgehen und die gesammelten Eindrücke in seinen Landschaften thematisieren. Als Mitbegründer der Künstlervereinigungen „Der Ring“ und „MAERZ“ sowie durch seine Rolle als Bindeglied zwischen Industrie und Kunst gelang es ihm, viele Projekte zu verwirklichen.