Ohne Titel

Amoako Boafo absolvierte seine künstlerische Ausbildung am Ghanatta College of Art and Design in Accra und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Boafo hat sich ganz der Porträtmalerei verschrieben. Seine Bilder erinnern in ihrer Expessivität an Egon Schiele. Seine ProtagonistInnen erscheinen anmutig und elegant und weisen auf ein zentrales Thema des Künstlers hin: „Black Experience“. Seine Figuren repräsentieren selbstbewusst die „schwarze Diaspora“ – stolz, gegenwärtig und raumgreifend, eingebettet in farbenprächtige Mode. Boafo trägt die Farbe meist mit den Fingern auf und erzeugt zeitgleich grobe und zarte Elemente, die das Wesen der Porträtierten hervorheben und Werke mit einem unverwechselbaren Stil schaffen.1 2019 erhielt der Künstler den Hauptpreis des STRABAG Artaward International und war im selben Jahr auch einer der gefragtesten Künstler auf der Art Basel Miami Beach. Der US-amerikanische Künstler Kerry James Marshall konstatierte afroamerikanische Künstler hätten sich viel zu lange in die Abstraktion geflüchtet „um nicht auf ihre Hautfarbe reduziert zu werden.“ Der schwarze Körper sei ein Mangel in der Kunstgeschichte. Die Antwort darauf sei der aktuelle Boom an Porträts und figurativer Malerei. Boafo malt seine figürlichen Porträts vor Farbflächen und abstrakten Interieurs mit Ölfarbe. Die Gesichter und Hände entstehen mit Fingermalerei, die anderen Bildteile hingegen mit einem ausdrucksstarken Pinselstrich – dadurch entstehen Porträts, die sowohl kraftvoll als auch einfühlsam sind. Dazu sagt der Künstler selbst: „Eigentlich kenne ich die meisten Charaktere, die ich male. Ich bin mit ihren Ausdrucksformen und ihrer Energie vertraut. Wenn du das Porträt ansiehst, möchte ich, dass du weißt: Das ist ihre Energie. Indem ich sie male, kann ich die verwendeten Farben mit der Energie der porträtierten Menschen verbinden.“ und „Ein Teil von mir starrt dich immer durch meine Bilder an.“2 Durch seine einzigartige künstlerische Perspektive hat Amoako Boafo internationale Anerkennung gefunden und zählt heute zu den weltweit erfolgreichsten Künstlern.