Große Figur

Peter Weihs

Mödling, Niederösterreich 1940 - 2021 Mödling, Niederösterreich

Große Figur

Unikat

Heller Scherben, mehrfarbig glasiert

H 143,5 cm, D 39,5 cm (Sockel)

Provenienz:

Direkt aus dem Nachlass des Künstlers

„Kunst ist für mich Arbeit. Mag sein, dass meine Arbeit Kunst ist. Es ist mein Bedürfnis und mein Leben.“1 Die künstlerische Universalität und schöpferische Kreativität des 1940 als zweitältester Sohn von 14 Kindern in Mödling bei Wien geborenen Peter Weihs manifestiert sich in drei Gattungen der bildenden Kunst: Malerei, Bildhauerei und Zeichnung. Keramische Plastiken strukturieren neben Skulpturen aus Holz, Sandstein, Polyester, Beton oder Bronze, (meist) großformatigen Gemälden und grafischen Werken ein äußerst vielschichtiges OEuvre, das sich jeglicher kunsthistorischen Kategorisierung konsequent entzieht. Bereits als 15-Jähriger bestand Weihs die Aufnahmeprüfung für die Keramikklasse an der Akademie (heute: Universität) für angewandte Kunst in Wien, Robert Obsieger und Heinz Leinfellner wurden seine Lehrer. 1972 nahm Weihs die Berufung als Lehrbeauftragter für Keramik an der Académie des Beaux-Arts in Kinshasa – der einzigen Kunstakademie auf universitärer Ebene in Zentralafrika – an und unterrichtete neben seiner fortgesetzten künstlerischen Tätigkeit 20 Jahre lang in der lebensfrohen, pulsierenden Hauptstadt von Zaire (heute: Demokratische Republik Kongo). Peter Weihs’ künstlerische Arbeit wird durch einen ausgeprägten Hang zum Narrativen, durch formale Klarheit und plakative Farbigkeit charakterisiert. Der reizvolle Spannungszustand zwischen Konstruktivem und Organischem, zwischen spitzen Formen und weichen Rundungen, Vierecken, Dreiecksgebilden, Kreisen, runden und eckigen geometrischen Körpern materialisiert sich in farbenfrohen, heiteren und farblich kontrastreich ausdifferenzierten keramischen Skulpturen. „Meine Objekte haben das Feuer erlebt und überstanden, haben Dehnfugen und Kratzer, Schwünde,
Tapper, Tuscher, Quetscher [...] für eine letztlich nicht perfekte Oberfläche. [...] So zeigt sich jedes meiner Objekte auch in der Spontaneität der Entstehung fast wieder menschlich – denn keines gleicht dem anderen.“2