Karl Mediz

Wien 1868 - 1945 Dresden

Karl Mediz studierte an der Akademie der bildenden Künste bei L'Allemand und Griepenkerl in Wien und bei Wagner und Goltz in München. Es folgte ein einjähriges Studium an der Privatakademie Julian in Paris und häufige Aufenthalte bei Künstlerfreunden in Knokke und Dachau. Bei einem Besuch der Künstlerkolonie Dachau lernte er 1888 Emilie Pelikan kennen, die er 1891 heiratete – eine innige Verbindung, die für beide befruchtend und inspirierend war.
Nachdem Mediz‘ Kunst in Wien anfangs auf Unmut traf, setzten erste Erfolge erst 1894 ein, als das Paar gemeinsam nach Dresden zog. Um 1900 gelang Karl Mediz und Emilie Mediz-Pelikan dann der Durchbruch: zusammen entwickelten sie ihren eigenen Stil, den man zwischen Impressionismus, Symbolismus und Formkunst ansiedeln kann und der von Künstlern wie Böcklin, Hodler und Klinger beeinflusst war. 1902 und 1903 werden Arbeiten der beiden in Ausstellungen des Wiener Hagenbundes gezeigt, dessen Mitglied Mediz bis 1912 war. Die Moderne Galerie, die im selben Jahr im Unteren Belvedere eröffnet wurde, kaufte Hauptwerke dieser Ausstellung an. Es folgte eine rege, internationale Ausstellungstätigkeit.
1908 starb Emilie ganz unerwartet nach 17 Jahren glücklicher Ehe und erfolgreicher Zusammenarbeit. Von diesem schweren Schlag erholte sich Karl Mediz kaum und beendete seine künstlerische Tätigkeit nahezu vollständig. Mediz beschäftigte sich von nun an fast ausschließlich mit Graphik, eine letzte große Ausstellung fand 1911 in Rom statt. Zwar in engem Kontakt mit seiner 1893 geborenen Tochter Gertrude, blieb Mediz bis zu seinem Tod im Januar 1945 alleine in Dresden.
Nachdem sein Nachlass bis 1975 in der DDR verschollen war, wurde Karl Mediz dank einer großen Ausstellung im Oberösterreichischen Landesmuseum 1986 wiederentdeckt. Wichtige Werke des Künstlers sind in der österreichischen Galerie Belvedere zu sehen.