Emil Nolde

Nolde 1867 - 1956 Seebüll

Emil Nolde wurde 1867 als Emil Hansen in Nolde, einem Dorf im deutsch-dänischen Grenzland, geboren. Nach abgeschlossener Holzbildhauerlehre und dem anschließenden Besuch der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe bis 1891 fasst er 1896, nach einer mehrjährigen Anstellung als Zeichenlehrer am Industrie- und Gewerbemuseum St. Gallen den Entschluss, freier Maler zu werden. Von 1896 bis 1900 studierte er an der privaten Friedrich-Fehr-Schule in München, unternahm Reisen nach Wien, Mailand und Paris und analysierte anhand von Originalen die Malerei von Tizian, Rembrandt, Böcklin, Leibl und Marées. 1906 wurde er für kurze Zeit Mitglied der Künstlergruppe „Die Brücke“, 1908 der Berliner Secession. Letztere schloss Nolde 1910 aufgrund eines Skandals aus, Nolde engagierte sich daraufhin als Mitbegründer der „Neuen Secession“. 1912 beteiligte er sich an den Ausstellungen des „Blauen Reiters“, in der Folgezeit präsentierten zahlreiche Ausstellungen u.a. in Berlin, Jena, Hamburg und München erfolgreich Werke des künstlerischen Einzelgängers. 1913/14 nimmt Nolde gemeinsam mit seiner Frau an einer Expedition in die Südsee teil. Anlässlich seines 60. Geburtstages fand in Dresden eine groß angelegte Werkretrospektive statt. Das nationalsozialistische Regime stellte ihn 1937 in den Mittelpunkt der Ausstellung „Entartete Kunst“ und erteilte ihm 1941 ein absolutes Malverbot, welches er aber konsequent ignorierte. Nolde bezeichnete jene in dieser Zeit entstandenen kleinformatigen Aquarelle als seine „ungemalten Bilder“. Nach 1945 empfing er für sein Schaffen zahllose Ehrungen. 1956 starb er in Seebüll in Nordfriesland.