Joseph Maria, zugeschrieben Olbrich

Troppau, Schlesien 1867 - 1908 Düsseldorf

Joseph Maria Olbrich wurde 1867 als Sohn eines wohlhabenden Konditormeisters und Ziegeleibesitzers in Troppau, vormals Schlesien, heute Tschechische Republik, geboren. Er war anfangs als technischer Zeichner tätig und ging 1882 nach Wien, um Unterricht in der Architekturklasse der Staatsgewerbeschule zu erhalten. Olbrich studierte ab 1890 an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter Carl Freiherr von Hasenauer. Von 1893 bis 1899 war er im Büro Otto Wagners als Zeichner tätig. Die meisten Detailpläne für die Gebäude der Wiener Stadtbahn dürften von Olbrich stammen. 1896 konstituierte sich unter der Führung von Gustav Klimt die „Wiener Secession” in Abspaltung vom „Wiener Künstlerhaus”. 1897/98 entwarf Joseph Maria Olbrich als Mitbegründer der „Wiener Secession” deren Ausstellungsgebäude, das wegweisend für moderne architektonische Formvorstellungen wurde. Im Streben nach dem Gesamtkunstwerk befaßte sich Olbrich auch mit der dekorativen Ausstattung von Innenräumen und kunstgewerblichen Entwürfen. Olbrich baute in der Folge mehrere Wohnhäuser in Wien und Umgebung, unter anderem das Haus für Hermann Bahr. 1899 wurde er nach Darmstadt zur Planung der „Künstlerkolonie” berufen, er entwarf in Deutschland zahlreiche weitere, zum Teil unausgeführte Bauten und städtebauliche Projekte (Düsseldorf, Köln, Berlin). Das Olbrich-Haus in St. Pölten ist eines der wenigen erhaltenen Bauwerke von Joseph Maria Olbrich.