Robert Oerley

Wien 1876 - 1945 Wien

Robert Oerley erlernte das Tischlerhandwerk, studierte dann an der Kunstgewerbeschule und bildete sich daneben autodidaktisch weiter (ausgedehnte Italienreise 1898). Seine Tischlerlehre schloss er mit der Gesellenprüfung 1892 ab. Er begann von nun an am aktuellen Diskurs neuester Strömungen im architektonischen Geschehen teilzunehmen und Stellung zu beziehen. Er nahm am Wettbewerb für das Strauß-Lanner-Denkmal teil und wurde prämiert. Er schuf Inneneinrichtungen und seine ersten Häuser, zum größten Teil noch für die eigene Familie. Neben seiner architektonischen Tätigkeit widmete er sich ebenfalls der Aquarellmalerei und dem Zeichnen.
Das Hauptwerk Oerleys ist das ehemalige Sanatorium Luithlen (Wien 8, Auerspergstraße 9, 1907–1908), einer Heilanstalt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, und veranlasste damit seine Einreihung in die fortschrittlichsten Architekten Wiens. Das breite Spektrum seiner Tätigkeiten in den folgenden Jahren umfasste nicht nur verschiedene Villenbauten, Innenraumgestaltungen, Möbelentwürfe, Denkmäler und Grabmale, er nahm daneben auch an etlichen Wettbewerben für öffentliche Aufgaben teil. 1907 wurde er Mitglied der Secession und ab diesem Zeitpunkt mit den räumlichen Konzepten und Ausgestaltungen zahlreicher ihrer Ausstellungen betraut.