Seltene Vase

Johann Lötz Witwe, Klostermühle

Seltene Vase

Farbloses Glas, lachsfarbener Unterfang, farblose Deckschicht mit silbergelb umsponnen, Tupfenreihen, breite, unregelmäßig verzogene Silbergelbbänder,
gewelltes Band, silbergelb und blau gestreift, regelmäßig je viermal auf- und abwärts verzogen, modelgeblasen, vierseitig auf der Wandung eingedrückt, reduziert und irisiert

H 24 cm

Signatur: Loetz Austria

Literatur:

vgl. für den Dekor: Helmut Ricke u.a., Lötz: Böhmisches Glas 1880-1940, Bd. I: Werkmonographie, Düsseldorf 1989, Abb. S. 140, Nr. 120

Die Glasfabrik wurde 1836 in Klostermühle (Klášterský Mlýn) gegründet und bereits um 1840 vom Hüttenmeister Johann Lötz gekauft, dessen Witwe nach seinem Tod die Glaserzeugung unter dem Namen Johann Lötz Witwe weiterführte. Der Enkel Max Ritter von Spaun übernahm 1879 die Glasfabrik und modernisierte sie vollständig. Johann
Lötz Witwe, die bedeutendste Kunstglasmanufaktur Böhmens im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, genoss internationale Beachtung. Weltgeltung erlangte die Firma durch ihre Jugendstilgläser, die sie – ausgehend vom Vorbild des US-Amerikaners Louis C. Tiffany – zu einer eigenständigen und vielseitigen Produktionslinie zu entwickeln
vermochte. Um die Jahrhundertwende, als Max von Spaun große Erfolge mit Gläsern im Phänomen-Dekor erzielte, pflegte die Glashütte Kontakte zur Wiener Kunstszene sowie zu den Glasverlegern E. Bakalowits Söhne, Wien, und J. & L. Lobmeyr, Wien. Die daraus resultierende Zusammenarbeit mit Künstlern wie Josef Hoffmann, Koloman Moser und ihren SchülerInnen hatte ihren Höhepunkt in den Jahren unmittelbar nach 1900. Für die genannten Jahre sind die metallisch irisierenden Farbgläser besonders charakteristisch. Die Firma Lötz stellte ihren Betrieb im Zweiten Weltkrieg ein.