Zwei achtflammige Girandolen

Josef Hoffmann

1870 Pirnitz - 1956 Wien

Zwei achtflammige Girandolen

Ausführung: Wiener Werkstätte, Modellnummer M la 62

Messing, versilbert, Hammerschlagdekor

H 20,3 cm, D 28,9 cm

Marken: WIENER / WERK / STÄTTE, MADE / IN / AUSTRIA, Monogramm JH

Provenienz:

Historical Design, New York
Sammlung Familie Wolf, Collection No. 1229

Literatur:

vgl. WW-Archiv, MAK Wien, Entwurfszeichnung KI 12124-17-1 und Fotoarchiv Inventarnummer WWF 119-35-1 bzw. WWF 115-7-6
vgl. Verkaufskatalog der Wiener Werkstätte, Wien 1928, Abb. S. 504, Nr. S di 39

Die achtflammige Girandole fällt stilistisch unter den Begriff Neue Sachlichkeit. Sie schließt an Arbeiten aus der Frühzeit der Wiener Werkstätte an, die 1903/04 in den Entwürfen ihrer künstlerischen Leiter Josef Hoffmann und Koloman Moser bereits Entwicklungen der 1920er Jahre des vorigen Jahrhunderts vorweggenommen hatte. Auch die zu Beginn favorisierte, zuweilen etwas derbe Verzierungsart, der sogenannte Hammerschlagdekor, wurde viel feiner wieder aufgenommen, sodass nur ein Hauch davon zu spüren ist. Von dem Leuchter, der laut Beschriftung auf der Zeichnung bereits 1924 entworfen worden war, gelangten im Werkstoff Silber von 1925 bis 1930 59 Exemplare zur Ausführung, im Material Messing unter der Modellnummer M la 62 waren es von 1928 bis 1929 15 Stück. Auch in diesem Fall gab es durch die Materialwahl eine teurere und eine billigere Variante.1

1 Elisabeth Schmuttermeier in: Ausstellungskatalog Josef Hoffmann. Hans Ofner, hrsg. von Galerie bei der Albertina Zetter 2022, S. 74.