Kasten

Josef Hoffmann zugeschrieben

Pirnitz 1870 - 1956 Wien

Kasten

Unikat

Buche, Silbereichendekor

H 199 cm, B 151 cm bzw. B 157,5 cm (mit Gesims), T 64 cm bzw. T 67,5 cm (mit Gesims), T innen zum Hängen 54 cm

Provenienz:

Laut Vorbesitzer wurde dieser Schrank von Josef Hoffmann für die Familie Alma Auswald-Heller, Innsbruck, entworfen. Alma Auswald-Heller war verheiratet mit Architekt Auswald und weitschichtig mit Josef Hoffmann verwandt. Beide waren Mitarbeiter der Wiener Werkstätte.

Literatur:

vgl. Deutsche Kunst und Dekoration, Darmstadt 1909, S. 156

Dieser Schrank, dessen Entwurf Josef Hoffmann zugeschrieben
wird, ist typisch für Hoffmanns künstlerisches Genie. Auf den ersten
Blick könnte dieses Möbelstück als schlicht empfunden werden,
doch vergegenwärtigt man sich, in welcher Zeit es entstand, kann
man die Einfachheit, die Proportionen und die Liebe zum Detail bei
diesem Schrank einfach nur bewundern – er ist der Moderne um
mindestens 20 Jahre voraus! Hoffmann brachte Diskontinuität in seine
schlichten, üblicherweise weiß oder schwarz lackierten Möbel, indem er
geschlossene Flächen durchbrach und so Tiefe und Schwung erzeugte.
Bei vielen Möbelstücken sah Hoffmann diese Hohlräume als zentrales
Element im oberen Teil vor und schuf auf diese Weise Platz für farbige
und kontrastreiche Objekte aller Art. Weitere ähnliche, von Josef
Hoffmann gezeichnete Entwürfe sind in der „Deutschen Kunst und
Dekoration“ aus den Jahren 1908 (Wohnhaus Beer-Hofmann), 1909
(Wiener Werkstätte, Wien VII. Neustiftgasse – Verkaufsraum) und
schließlich 1916 (Wohnung Anton und Sonja Knips) zu finden.
Giovanni Renzi