Adolf Loos

Brünn 1870 - 1933 Wien

Adolf Loos wurde 1870 in Brünn geboren. Schon während seiner Schulzeit entschied er sich für den Beruf des Architekten und besuchte in der Gewerbeschule die Abteilung für Bauwesen. Zum Architekturstudium ging Adolf Loos 1892-93 nach Dresden. Anlässlich der Columbian Weltausstellung besuchte er 1893 Chicago. Er verbrachte die folgenden, ihn künstlerisch prägenden Jahre bis 1896 in den USA und ließ sich anschließend in Wien nieder, wo ihn die Theorien Otto Wagners tief beeindruckten. Er verfasste zahlreiche theoretische Schriften, darunter 1907 den Aufsatz „Ornament und Verbrechen“.
Adolf Loos’ Vorstellungen sind einerseits von der angelsächsischen Wohnkultur beeinflusst, die er in Amerika und London kennen gelernt hatte, andererseits von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Kunstgewerbetheorie des 19. Jahrhunderts und seiner Zeitgenossen. Seine moderne Ästhetik basierte unter anderem auf einer schnörkellosen, präzisen Ausführung in naturschönen Materialien. Sein Design für Möbel oder sonstige Wohnaccessoires zeichnet sich vor allem durch hohen praktischen Nutzen, haltbares Material und vollendete, sinnliche Formgebung aus. Adolf Loos’ frühe Arbeiten in Wien übten eine enorme Wirkung auf die dortige Kulturszene aus und beeinflussten sowohl den ausgesprochen eleganten wie auch den schlichten Wiener Jugendstil, der in den künstlerischen Produkten der Wiener Werkstätte eine besondere Ausformung fand. Seine Entwürfe wie seine Schriften prägten die Entwicklung der Architektur im 20. Jahrhundert nachhaltig. Zu Adolf Loos’ Werken zählen zahlreiche bedeutende Bauten und Innenausstattungen in Wien und im In- und Ausland, darunter das Café Museum, das Looshaus am Michaelerplatz, die Villen Steiner, Stössl, Goldman, u.a. 1933 verstarb Adolf Loos in Wien.