Dauba, Böhmen 1895 - 1971 Innsbruck
Gebirgslandschaft mit Bäumen
Aquarell und Bleistift auf Papier auf Leinwand
66 x 50 cm
Rückseitig Nachlassstempel
Provenienz:
Nachlass des Künstlers
Privatsammlung Tirol
Literatur:
vgl. Carl Kraus, Zwischen den Zeiten. Malerei und Graphik
in Tirol 1918-1945, Bozen 1999, Abb. S. 145
Gert Ammann, Carl Kraus und Roland Widder, Herbert Gurschner.
Ein Tiroler in London, Innsbruck 2000, Abb. S. 37, Nr. 24
Silvia Höller, Ernst Nepo. Zwischen Expression und Sachlichkeit,
Wien und Bozen 2001, Tafel 11
Nepos Arbeiten schwankten in seinen frühen Jahren zwischen den stilistischen Positionen „Expressionismus“ und „Neue Sachlichkeit“.
Erst Mitte der 1920er-Jahre verschrieb sich sein malerischer Ausdruck vollständig der Neuen Sachlichkeit, und Ernst Nepo wurde deren
führender Vertreter in Tirol. Nepos Oeuvre umspannt mehrere Genres: Stillleben, Porträt- und Sakralmalerei. Zudem ist die Landschaft vor allem bis in die 1920er-Jahre signifkant vertreten. Die Arbeiten des Künstlers sind größtenteils Stimmungsbilder in der Technik des Aquarells und zeigen Ausblicke in eine harmonische Natur, in welcher der Mensch meist keinen Platz hat. Nepos Landschaftsbildern liegt eine ausgeklügelte Bildarchitektur zugrunde, weiche, rundliche und dann wieder kantige, tektonische Formen erfüllen seine Arbeiten mit Leben. Ein schönes Beispiel für eine solche Komposition ist unsere Winterlandschaft, die der Künstler in expressive Blautöne
hüllte. Nepo gelang es, eine Spannung zwischen Wolkenhimmel und Erde aufzubauen. Der Baum steht mittig im Vordergrund und wird vom Gebirgspanorama im Hintergrund gesäumt. Dieses Skelett eines kahlen Baumes passt zur Darstellungsweise von Bäumen, wie sie in vielen Landschaften Nepos der 1920er-Jahre häufg in zentraler
Position wiederzufnden sind. Die seltene Arbeit aus dem Frühwerk Ernst Nepos ist ein schönes Zeugnis für das bedeutende Oeuvre dieses wichtigen Tiroler Künstlers.