Judenburg 1950 - 1994 Wien
"Ich bin ein Hirsch: Stuhl"
Öl auf Leinwand
200 x 150 cm
Rückseitig betitelt, datiert, bezeichnet und signiert: Ich bin ein Hirsch: Stuhl 1978 Öl/Lwd. 200 x 150 cm Klinkan
Rückseitig Nachlassstempel
Klinkans Bilder sind unüblich, bemerkenswert, individuell und unverwechselbar in ihrer Gegenständlichkeit und Fantasie. Der Künstler fühlte sich zu einer farbintensiven Malerei hingezogen und setzte seine sprudelnde Vorstellungskraft und seinen Humor trotz seines unerwartet frühen Todes in einem bemerkenswert großen Œuvre bildlich um.
Was Klinkan malte, passierte immer spontan und im Überfluss. Seine Bildwelt zeichnet sich durch ein breites geistiges Feld aus. Er schöpfte viele Einfälle aus der Literatur und Mythologie, daher finden sich in vielen seiner Werke seine unverkennbaren, fabelhaften Wesen. Auch „Ich bin ein Hirsch: Stuhl“ ist vieldeutig überlagert von freundlichen
Fabelwesen, die sich harmonisch auf- und übereinander eine Bildebene teilen. Die unzähligen Fantasiewesen werden hier aus einem Liniengefüge herausgeschält, während sie im Zyklus mit dem selbstironischen Titel „Ich bin ein Hirsch“ klar voneinander getrennt dargestellt sind. Das zentrale Motiv in jedem Bild sind einfache Einrichtungsgegenstände wie Bett, Tisch, Stuhl und Truhe, die aber von der Schar von Mischwesen geradezu überfallen und in Besitz genommen werden.
Das Bild stammt aus der Frühzeit von Klinkans Schaffen und kann als Ausläufer der „Wunderweltbilder“ gesehen werden, die in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre entstanden. Der Malstil ist im Vergleich zu den großflächigen, bunten Arbeiten der 1980er Jahre grafischer und detaillierter. „Ich bin ein Hirsch: Stuhl“ lässt den Betrachter in eine
Fabelwesenwelt eintauchen, die dazu einlädt, immer wieder neue humorvolle Details zu entdecken. Bilder aus dieser Periode sind absolute Raritäten auf dem Kunstmarkt.