Zwei Türen mit originalen Türschnallen aus der Villa Schießl

Hans Ofner

St. Pölten 1880 - 1939 Salzburg

Zwei Türen mit originalen Türschnallen aus der Villa Schießl

2 Türen (Entwurf Hans Ofner): Weichholz, weiß lackiert, Glas
2 Paar Türschnallen mit Türblättern (Entwurf Josef Hoffmann): Messing bzw. Eisen, neu vernickelt
4 Paar Türschnallen mit Türblättern separat erhältlich

Tür Glas halb: H 210 cm, B 97 cm, T 4 cm
Tür Glas voll: H 194 cm, B 88 cm, T 4 cm
Türblatt ca. 24 x 4 cm, Türgriff L 11 cm

Solche Türschnallen befinden sich auch in Hoffmanns Geburtshaus in Pirnitz, das heute ein Josef Hoffmann Museum ist.
Oberfläche der Türen fachgerecht restauriert, Türschnallen mit altersbedingten Gebrauchsspuren

Provenienz:

Aus der von Hans Ofner gestalteten Villa Schießl in St. Pölten

Ausstellungen:

Wien, Hofmobiliendepot, 2018

Literatur:

vgl. WW-Archiv, MAK Wien, Fotoarchiv WWF 102-116-1 und WWF 104-232-1
vgl. Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. XXVIII, Darmstadt 1911, S. 197 und S. 202 (Villa Schießl)
vgl. Eduard F. Sekler, Josef Hoffmann. Das architektonische Werk, Salzburg und Wien 1982, Abb. S. 102, WV 121 (Schnallen: Wohnhaus Alexander Brauner, Hohe Warte, Wien)
vgl. Ausstellungskatalog "Die Wiener Secession und die Moderne 1900-1925", Mährische Galerie Brno 2004-05 und Repräsentationshaus Prag 2005, Abb. S. 311, Nr. 709 und 711
Ausstellungskatalog "Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne. Künstler, Auftraggeber, Produzenten", Hofmobiliendepot - Möbelmuseum Wien, Wien 2018, Abb. S. 75, Kat. Nr. 44

1911 publizierte eine der damals anerkanntesten Kunstzeitschriften, die in Darmstadt erscheinende „Deutsche Kunst und Dekoration“, einen Artikel zu dem kurz zuvor von Hans Ofner (1880-1939) fertig gestellten Bau des Hauses Schießl in St. Pölten. Der Rezensent hob dabei die bemerkenswerte und gelungene Leistung Ofners, ein ehemaliges Fabrikgebäude für Wohnzwecke adaptiert zu haben, hervor. Hans Ofner legte diesem Umbau die gestalterische Idee des Gesamtkunstwerks zu Grunde. Als Schüler Josef Hoffmanns an der Wiener Kunstgewerbeschule in den Jahren 1903 bis 1907 hatte er sich mit ihr vertraut gemacht. Dabei wurden sämtliche Details der Architektur und Inneneinrichtung einer einheitlichen künstlerischen Gestaltung unterworfen. Dazu gehörte auch diese für sämtliche Räume des Hauses entworfene Zimmertür. Sie übernahm die von Josef Hoffmann in Rückbesinnung auf das Biedermeier entwickelten einfachen geometrischen Formen. Ein Merkmal dieses auf heimischen Traditionen fußenden Entwurfsprozesses war, wie bei dieser Tür, die Erzeugung einer perfekten Harmonie zwischen Funktions- und Gefühlswerten. Geometrische Abstraktion und
wohnliche Wärme fanden perfekt zueinander.
Christian Witt-Dörring