"Fat Car"

Erwin Wurm

1954 Bruck an der Mur

"Fat Car"

Styropor, Fiberglas, Polyurethan und Polyesterlack
Auflage 10 (unterschiedlich farbig gefasst)

H 32,4 cm, B 102,9 cm, T 62,6 cm

Auf der Unterseite beschriftet, signiert, datiert und nummeriert: Fat convertible / EWurm / 2005 / 3/10

Literatur:

vgl. Ausstellungskatalog "Erwin Wurm", hrsg. von Söke Dinkla und Walter Smerling, MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst und Lehmbruck Museum, Duisburg 2017, Abb. S. 53 und S. 75f.

Erwin Wurm wurde 1954 in Bruck an der Mur in der Steiermark geboren. Er ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen KünstlerInnen Österreichs und zählt weltweit zu den wichtigsten GegenwartskünstlerInnen. Er besuchte sowohl die Akademie der bildenden Künste als auch die Universität für angewandte Kunst in Wien, an der er bis 2010 als Professor für Bildhauerei, Plastik und Multimedia lehrte. Die skulpturale Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist geprägt von einer Aufweichung der Grenzen zwischen den einzelnen Gattungen und einer stetigen Erweiterung des Skulpturenbegriffs. Erwin Wurm trug diese Entwicklung mit immer neuen, unerwarteten Wendungen in das 21. Jahrhundert. Er stellt die klassischen Ansätze der skulpturalen Technik auf innovative, humoristische und gleichzeitig tiefsinnige Weise infrage. Dabei bringt er auch interaktive, soziale wie zeitliche Aspekte ins Spiel. In den „One Minute Sculptures“ posieren Personen mit Alltagsgegenstanden und führen, vom Künstler angeleitet, gewisse Handlungen aus, die eine Minute lang dauern. Somit werden die ProtagonistInnen selbst für diesen Zeitraum zu Kunstobjekten.

In diesem Zusammenhang kann von einem vollkommen neuartigen Zugang zur Bildhauerei und Skulptur gesprochen werden, der „in seiner Radikalität an die Readymades von Marcel Duchamp erinnert“ (Stella Rollig). Durch sich ständig erneuernde Herangehensweisen eröffnen sich Wurm immer wieder neue Perspektiven, die er in unterschiedlichen Werkserien auslotet „Dust Sculptures“, „Clothes Sculptures“, „Abstract Sculptures“ und zuletzt die „Performativen Skulpturen“ sind hier ebenso zu nennen wie die „Melting Houses“, die „Fat Cars“ oder „The Artist Who Swallowed the World“, 2006 in einer großen Ausstellung im Wiener mumok zu sehen. Wurms Arbeiten werden weltweit in Galerien und Museen gezeigt, zum Beispiel unlängst in São Paulo, Brasilien, oder auf der 57. Biennale in Venedig. „Erwin Wurm hat eine künstlerische Sprache gefunden, die universal ist und umfassend verstanden wird. Ihr Bezugssystem ist überall gleich rezipierbar. Erwin Wurms Schaffen und sein Wirken ist so international, erfolgreich und folgenreich wie bei keinem anderen lebenden österreichischen Künstler.“1 Erwin Wurm lebt und arbeitet in Wien und Limberg, Niederösterreich. 2023 werden Erwin Wurms Skulpturen sowohl im Tel Aviv Museum of Art als auch im Yorkshire Sculpture Park gezeigt.