"Stillleben in Rot"

Max Weiler

Absam 1910 - 2001 Wien

"Stillleben in Rot"

Öl und Eitempera auf Leinwand

85 x 85 cm

Rechts oben signiert: M G Weiler
Auf Keilrahmen betitelt und datiert: Stilleben in rot, 1958 / Weiler 19

Krapf WV Nr. 379

Provenienz:

Privatsammlung, Marius Retti, Innsbruck

Ausstellungen:

Wien, 1958
Nürnberg, 1960

Literatur:

Wilfried Skreiner und Almut Krapf, Max Weiler, Salzburg 1975, Abb. S. 250, WV Nr. 379
Otto Breicha, Max Weiler. Die innere Figur, Wien 1989, Abb. S. 139

In den 1950er Jahren befreite sich Max Weiler mehr und mehr vom äußeren Gegenstand und wandte sich einer freien gestischen, immer "abstrakter" werdenden Malerei zu. Es ging ihm zunehmend nicht mehr um die konkrete topografische Wiedergabe, sondern um den Versuch, die Natur als Ganzes, in ihrem Werden und Vergehen, zu begreifen und darzustellen. Das Gemälde Stillleben in Rot aus dem Jahr 1958 ist ein schönes Zeugnis für Weilers Abstraktionsprozess.
Der Betrachter kann im genannten Werk noch Ansätze von zwei Tischen links und rechts im Bild erkennen, auf denen Weiler durch abstrahierte Umrisse Flaschen und Kleingegenstände andeutet. Das Werk zeigt deutlich, dass Weiler in den späten 1950er Jahren eine Schaffensphase erreicht hatte, die es ihm erlaubte, mit Farbe und Form frei umzugehen. Die teilweise sehr großzügig aufgetragene Farbe in Rot- und Brauntönen ermöglicht ein schönes, reliefartiges Hell-Dunkel Spiel der Oberflächenstruktur. Die Bildgründe des Künstlers, die er zu dieser Zeit mit einer starken Farbigkeit ausstattete, füllen durch deren intensive Sättigung die Bildfläche. So entstanden Kompositionen mit stark abgegrenzten Formen, die dem Stillleben auf einer quadratischen Leinwand Raum gibt, sich zu definieren.