Ohne Titel

Cornelius Kolig

Vorderberg/ Gailtal 1942 - 2022 Vorderberg/ Gailtal

Ohne Titel

Himmelbild

Acryl auf Holz

204 x 86 cm

Rückseitig signiert: Kolig Cornelius

Provenienz:

Privatbesitz, Österreich

Literatur:

vgl. Cornelius Kolig, Das Paradies. Die Bedienungsanleitung, Graz 2013, Abb. S. 238f.

Cornelius Kolig, der konsequente und kompromisslose Künstler der österreichischen Kunst der Nachkriegsmoderne, ist sowohl Maler als auch Bildhauer, Objekt-, Installations- und Videokünstler. Kolig lebt und arbeitet nach wie vor in und an seinem „Paradies“, das er in seinem Geburtsort Vorderberg im südlichen Kärnten seit mehr als vierzig Jahren als Werkstatt, Produktionsort, Schaudepot, Archiv, Friedhof und Garten benutzt. „Das Paradies darf wachsen, aber nicht schrumpfen“ lautet Cornelius Koligs ausdrücklicher Leitsatz.

Im Mittelpunkt von Koligs Kunst steht eine universelle Begeisterung für den Körper und jegliche Vorgänge, die im menschlichen Körper stattfinden. Er setzte diese intensiven Beobachtungen auf vielfältige Art um. Die Malerei spielt eine besondere und beachtenswerte Rolle im reichen künstlerischen Werk von Cornelius Kolig. Für seine Wolken-, Berg- und Blumenbilder hat er eine spezielle Verfahrenstechnik erfunden. Über eine in der freien Natur installierte Kamera werden Videos aufgenommen und an einen Monitor in Koligs Werkstatt übermittelt, dessen Bildausschnitte dann von Kolig abgemalt werden. So entstehen schönste Bilder vom Himmel, von Wolken, Blumen oder Bergen in herrlichen Farben. Ein unglaubliches Gespür für die Zusammenstellung der Farben ist dem Künstler eigen und auch beim vorliegenden Bild unverkennbar. Kolig setzt seine Farben sehr bewusst ein und versteht mit traumwandlerischer Sicherheit, ihre Intensität zu steigern. Er nützt dabei auch Komplementärkontraste und spielt sogar einander „feindlich“ gesinnte Farben raffiniert gegeneinander aus. Im vorliegenden Bild stoßen abgegrenzte Farbflächen in Blau auf Gelb, die sich vom tiefen Schwarz des Hintergrunds abheben. Die Farben Gelb und Blau weisen in sich interessante und feine Mischungen auf. Wie Wolken vor einem nächtlich schwarzen Himmel. Die Ränder der blauen und gelben Formationen fransen aus und lösen sich langsam auf. Kolig hat den Himmelsausschnitt auf faszinierende und einzigartige Weise festgehalten. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland sowie Ehrungen seit 1963 bis heute belegen den wichtigen Stellenwert, den Cornelius Kolig in der österreichischen Kunst zweifellos innehat.

(Sophie Höfer)