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Die Präsentation von Jugendstilkeramik und expressiver Keramik hat eine lange Tradition in unserer Galerie. Zum einen entspricht es dem Credo der Wiener Werkstätte – dem Streben nach dem Gesamtkunstwerk, das alle Bereiche der Kunst vereint. Da darf die Keramik natürlich nicht fehlen. Zum anderen ist es unserer persönlichen Begeisterung für die schöpferischen Möglichkeiten des Werkstoffes Keramik geschuldet. Bei uns wurde schon 1990 anlässlich einer großen Michael Powolny Ausstellung das Powolny Werkverzeichnis vorgestellt. Auch das Werk von Eduard Klablena wurde erstmalig in der Galerie im Jahr 2000 in einer umfassenden Ausstellung mit Publikation gewürdigt.

Christa Zetter entdeckte früh ihre Begeisterung für die expressive Keramik der Wiener Werkstätte und erwarb als eine der ersten bereits in den 80er Jahren große Sammlungen in den USA. Seit dieser Zeit sind Keramiken von Vally Wieselthier, Gudrun Baudisch, Susi Singer und Co fixer Bestandteil des Galerieprogrammes. Seit längerer Zeit hegen wir den Wunsch eine umfassende, repräsentative Ausstellung, welche dem herausragenden keramischen Schaffen in Wien von 1900 – 1930 gewidmet ist, zu machen.

Nach fünfjähriger Vorbereitungszeit ist es nun soweit!

Diese Präsentation soll ein für alle Mal mit dem noch immer anzutreffenden Vorurteil, dass Keramik als Gebrauchs- oder angewandte Kunst nicht mit der bildenden Kunst gleichzustellen ist, aufräumen. Der Großteil der gezeigten Werke ist rein skulptural und zeugt von der schöpferischen Kraft der Künstler. Die Gegenüberstellung der zum Teil stark stilisierten, streng geometrischen oder symbolistisch anmutenden Jugendstilkeramiken mit den expressiven, farbstarken Wiener Werkstätte Keramiken ist spannungsgeladen. Der formale Wandel von einer künstlerischen Generation zur nächsten könnte kaum größer sein.

Ich erinnere mich an eine schöne Anekdote:
Eines Tages kam die Künstlerin Kiki Kogelnik in unsere Galerie. Im Gespräch erfuhren wir, dass es ihre Bewunderung für die für Vally Wieselthier so typischen ausdrucksstarken Frauenköpfe war die sie zu uns führte. Dies war der Beginn einer langen Zusammenarbeit und Freundschaft mit der wichtigsten österreichischen Pop Art Künstlerin.

Diese Begebenheit zeigt uns – Kunst vermag Menschen zusammenzuführen und zu begeistern.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Katharina Zetter-Karner